Um die Ansatzpunkte für eine nach Industrie-4.0-Grundsätzen optimierte Fertigung zu verstehen, muss man sich verdeutlichen, was Industrie 4.0 ist, und aus welchen Gründen Unternehmen Veränderungen in ihren Fertigungen durchführen. Industrie 4.0 bezeichnet die vierte industrielle Revolution. Vorrangig geht es darum, Daten aus Maschinen, Anlagen, von Mitarbeitern und Gütern zu sammeln und zu analysieren, um Optimierungspotenziale für die (Fertigungs-) Prozesse zu erkennen und entsprechende Maßnahmen daraus abzuleiten. Nicht selten eröffnen sich dadurch sogar völlig neue Geschäftsmodelle.
Veränderungen in Produktionsprozessen werden grundsätzlich vor allem dann realisiert, wenn sich die Investitionen innerhalb kurzer Zeit amortisieren oder es aus Sicherheitsgründen notwendig ist. Optimiert werden in der Fertigung vorrangig jene Prozesse, die sich entlang der sieben allgemeinen Verschwendungsarten in einem Unternehmen bewegen:
1. Der Transport
Der Transport ist nicht wertschöpfend und nur Mittel zum Zweck.
2. Die Bestände
Jeder Euro, der in Halb- oder Fertigungsmaterial steckt, ist gebunden und nicht frei für weitere Aufgaben.
3. Bewegung / Suchen
Um die Produktion aufrechtzuerhalten, ist es erforderlich, das Material und die Werkzeuge am Arbeitsplatz zu haben – häufig suchen die Mitarbeiter jedoch danach.
4. Das Warten
So unnötig wie kostentreibend sind die Zeiten, in denen die Mitarbeiter nicht arbeiten können.
5. Die Überproduktion
Eine falsche oder zu wenig bewegliche Absatzplanung kommt dem Unternehmen meist teuer zu stehen.
6. Falsche Prozesse / Technologien
Die meisten Unternehmen haben heute noch simple Input/Output-Kennzahlen (Wareneinkauf und Vertrieb), mit denen eine Fertigungsoptimierung jedoch nicht möglich ist.
7. Ausschuss / Nacharbeit
Doppelarbeit lohnt sich nicht. Gerade das Thema Ausschuss und Nacharbeit zucken viele Firmenchefs mit den Schultern.
Diesen Arten der Verschwendung haben zwar viele Betriebe schon seit langer Zeit den Kampf angesagt – ohne Digitalisierung ist einigen davon aber nur schwer entgegen zu treten.
In seinem Artikel zur Industrie 4.0 im Mittelstand (erschienen am 19.07.2017 im Sonderheft der Computer & Automation) erläutert Dr. Karsten Königstein, warum kleine und Mittelständische Betriebe in Bezug auf Industrie 4.0 derart zurückhaltend sind und erklärt, mit welchen Ansätzen auch KMU den Sprung in die Industrie 4.0 schaffen.
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