Nachhaltigkeit und Klimaneutralität sind gewichtige Themen, die auch in der Industrie eine immer größere Rolle einnehmen. Das dürfte wohl keinem Wirtschaftsberater entgangen sein. So werden in der bayerischen Landespolitik die Rufe nach Kreislaufwirtschaft und Zero-Waste-Verwaltung immer lauter. Denn der Freistaat soll Vorreiter beim Einsparen von Ressourcen werden. Ein Bundesland im Westen der Republik geht sogar noch weiter. In NRW stehen sogenannte Ressourcenlotsen der Wirtschaftsförderung ab sofort bereit, um Unternehmen dabei zu helfen, sich nachhaltiger aufzustellen.
Die relevantesten Faktoren für den Umweltschutz auf Produktionsebene sind Rohstoffe und Energie. Denn Ihr Einsatz und Verbrauch hat direkte Auswirkung auf den ökologischen Fußabdruck. Die Berechnung der CO2-Bilanz für Unternehmen ist längst ein Geschäftsmodell, das branchenübergreifend umgesetzt wird.
Zum Jahresende 2019 hat die Bundesregierung eine neue Energieeffizienz-Strategie verabschiedet. Diese regelt unter anderem die stärkere Nutzung von Abwärme und direkten Stromanwendungen, Remanufacturing und die Vermeidung von Ausschuss in der Produktion. Witschaftsminister Peter Altmaier weiß, dass eine Energiewende nur erfolgreich sein kann, wenn sie für Unternehmen auch wirtschaftlich attraktiv ist. Daher stellt der Bund für alle Förderprogramme im Bereich Energieeffizienz in den nächsten vier Jahren insgesamt über 17 Mrd. Euro zur Verfügung.
Dass sich vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen, die sich der digitalen Transformation stellen, der Ressourcen- und Energieverbrauch um rund ein Viertel reduzieren lässt, ist jedoch keine neue Erkenntnis. Bereits 2017 hat eine Studie des VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE) entsprechende Ergebnisse geliefert. Demnach zählt Ressourceneffizienz auch zu den wichtigsten Wettbewerbsfaktoren am Industriestandort Deutschland. Wissenschaftler konnten aufzeigen, dass die Anwendung von Industrie 4.0 zu einer immensen Einsparung an Energieverbrauch, Materialeinsatz und sogar zur Vermeidung von Abfällen und der Reduzierung fehlerhafter Teile führen kann.