Man stelle sich einmal vor: Es ist Digitalisierung – und jeder geht hin. Nun ist dieser omnipräsente Begriff mit D jedoch kein Tanzabend auf Einladung, sondern viel mehr ein Lernprozess. Und daran teilnehmen muss vor allem der Mittelstand, wenn er seinen internationalen Vorsprung nicht aufgeben möchte. Sich neu zu positionieren und die digitale Aufrüstung noch weiter voran zu treiben, dürfte auch 2019 in den Unternehmenszielen etlicher Firmen zu lesen sein.
Die Entwicklung kennt dabei einen eindeutigen Trend. So ergibt die jüngste Studie zum Digitalisierungsindex, von techconsult im Auftrag der Deutschen Telekom durchgeführt, einen erneuten Anstieg der branchenübergreifenden Digitalisierung mittelständischer Firmen um einen Punkt. Das ist vor allem relevant, weil Unternehmen die Effektivität digitaler Prozessoptimierung verstanden haben. Eine langfristige Gewinnsteigerung ist dabei absehbar, denn bei 38% der investierenden Firmen übersteigt der Nutzen bereits die Kosten.
Jenseits der Manager-Etage bleibt Digitalisierung jedoch oft ein Schreckgespenst. Durch Prozessoptimierung soll Zeit und womöglich auch Personal gespart werden, so lautet die Befürchtung. Besonders Arbeiter in der industriellen Produktion sehen ihre Arbeitsplätze in Gefahr. Tatsächlich ist es aber so, dass weniger als ein Drittel der Unternehmen Personaleinsparung als Ziel der Digitalisierung sehen. Dass Industrie 4.0 auch den Schutz am Arbeitsplatz revolutionieren kann, zeigen moderne und mobile Technologien, die das körperliche Wohl der Angestellten in den Fokus rücken. Eine Investition in smarte Systeme ist somit eine Investition in die Zukunft, von der auch der Einzelne profitieren wird. Vor allem, weil industriell beschäftigte Arbeitskräfte ihre Kompetenzen laufend weiterentwickeln und den Umgang mit komplexen Systemen erlernen können.
Wenn der Wandel von analog zu digital funktionieren soll, brauchen Unternehmen höchste Transparenz in ihren internen Abläufen. Um diese gewährleisten zu können, bedarf es weit mehr als nur moderner Technik. Zur Voraussetzung gehört die Bereitschaft, sich auf die Veränderung einzulassen und Risikobereitschaft zu zeigen. Denn die Industrie 4.0 bietet enorme Chancen, wirtschaftlicher, effizienter und sicherer zu arbeiten.